Variablen der Kunst

Inhaltsverzeichnis

Über die unkonkreten Inhalte und Variablen der ikonografischen Künste.

Grund

Zum ersten mal Grund. Neuseeland erscheint.1

Wir fanden Grund bei 25 und 32 Faden [45 bis 60 m]. Mit dem Senkblei wurde eine organische Substanz von so sonderbarem Bau aufgezogen, daß wir lange nicht wußten, ob wir sie für einen Zoophyten oder für eine Tangart halten sollten.2

In der Wirklichkeit ist nun die wissende Substanz früher da als die Form oder Begriffsgestalt derselben. Denn die Substanz ist das noch unentwickelte An-sich oder der Grund und Begriff in seiner noch unbewegten Einfachheit, also die Innerlichkeit oder das Selbst des Geistes, das noch nicht da ist. Was da ist, ist als das noch unentwickelte Einfache und Unmittelbare, oder der Gegenstand des vorstellenden Bewußtseins überhaupt.3

Der Grund als Träger

Selbst in einer ganz technischen und statischen Beschreibung als Träger (von Zeichen oder dergleichen) steckt eine - in diesem Falle passive - verbale Aktivität. Er ist jene Instanz, die trägt, ermöglicht und die dauert.4

Wesen und Grund sind Eins

So war also das Wesen, bevor dies noch war, und so ist der Grund ein Theil des Wesens; und wenn dies auch ein anderes ist, so ist es doch unzertrennlich mit dem Wesen verbunden. Alles hängt demnach mit einander zusammen: die ganze und vollkommene und universelle Substanz, die Vollendung verbunden mit dem Grunde und bestehend in dem Grunde; und die Substanz, das ursprüngliche Wesen und der Grund sind Eins.5

Der Grund aller Dinge

Das ursprünglich Gute also, das Gute hat sich uns erwiesen als über allem stehend, als allein gut und kein Attribut in sich enthaltend, sondern als ungemischt, über alles hinausliegend, als Grund aller Dinge.6

Aus dem Grund auftauchen

Er taucht aus dem Grund unseres Glases hervor, aus dem Schatten des Kelchs und wird zum Bildnis einer Frau auf seinem goldenen Spiegel.

Alles was wir gern geglaubt
strahlt aus seinem Grund,
Jesu schmerzgeneigtes Haupt
und der Liebsten Mund.7

Der webende Grund

Nur mehr schemenhaft hebt der Maler sein Bildnis in Der Maler aus dem webenden Grund hervor. In den beiden Bildnissen, die er in den Jahren bis zu seinem Tod noch schaffen wird, ist vom Maler nicht mehr als ein Schatten geblieben.

Der graue Grund

Ungeklärt, von besonderem Interesse deshalb und auch schon beinahe mysteriös ist der extensive Gebrauch von Grau. Der grösste Teil der Bildfläche ist als Neutrum behandelt, inaktiv. Trotzdem scheint es die Quelle zu sein, woraus diese Bilder ihre Kraft schöpfen. Oder ist die Quelle durch das Grau verdeckt, dahinter versteckt? Das ist plausibel. Nirgends ist der Künstler malerisch sensibler als in diesen Graufeldern. Seine Variationskraft in diesen Reichen der Zwischentöne ist immens. Dabei dürfte er die Grautöne kaum als Zwischentöne oder Mängelwesen aufgefasst haben, sie funktionieren in seinen Bildern nie nur als Neutralitäten, vielmehr zugleich auch als Summe all dessen, was im Bild nicht gesagt, nicht offenbar ist.

Ein ideeller Grund

Der bildtechnische wie der ideelle Grund war für ihn nicht die helle, lichte Gegenwart, sondern die Dunkelheit der Erinnerung.

Dein innerster Grund

Du bist zur wahren Quelle der Vorstellungen von Dingen außer dir hindurchgedrungen… Du selbst bist das Ding; du selbst bist durch den innersten Grund deines Wesens, deine Endlichkeit vor dich selbst hingestellt, und aus dir selbst hinausgeworfen; und alles, was du außer dir erblickst, bist immer du selbst. Man hat dieses Bewußtsein sehr passend Anschauung genannt… (Er ist) ein tätiges Hinschauen dessen, was ich anschaue, ein Herausschauen meiner selbst aus mir selbst.8

Grund unbekannt

Die chinesische Kalligraphie und Landschaftsmalerei operiert mit einer Opposition von Leere und Dichte, ohne das Wort Grund, schon gar nicht im westlichen Sinne, zu kennen.9

Eingeschrieben in den Grund

Die Vorgehensweise ist nicht starr, und trotzdem ist das Resultat fest und tief in den Grund eingeschrieben, geradezu eingeschliffen.

Schöpfen

Weltschöpfer

Das verlangende Ich ist Weltschöpfer.10

Das Handgelenk mit schöpferischer Kraft

Wenn das Handgelenk mit schöpferischer Kraft begabt ist, übertrifft das Gemälde alles, was menschliches Denken vermag, und wenn das Handgelenk sich in Einklang mit dem Geist bewegt, geben Berge und Wasserläufe ihre Seele preis.11

Das Schöpferische ist stark

Das Schöpferische wirkt erhabenes Gelingen, fördernd durch Beharrlichkeit.

Gross fürwahr ist die Erhabenheit des Schöpferischen, der alle Dinge ihren Anfang verdanken und die den ganzen Himmel durchdringt.

Der Weg des Schöpferischen wirkt durch Veränderung und Umgestaltung, dass jedes Ding seine rechte Natur und Bestimmung erhält und in dauernde Übereinstimmung mit der grossen Harmonie kommt.12

Die schöpferische Kraft

Wenn man bedenkt, dass im Jahre 1867 als hier zuerst Gold entdeckt wurde, die See noch an jungfräuliche schroffe Felsenufer schlug oder unwegsame Sümpfe überfluthete, wo jetzt eine ganz ansehnliche Niederlassung mit ausgedehnten Maschinerien steht, muss man alle Achtung vor der schöpferischen Kraft des Goldes bekommen.13

Die schöpferische Ursache

Die schöpferische Ursache muss entweder hässlich oder indifferent oder schön sein. Wäre sie hässlich, so würde sie nicht das Gegentheil bewirken; wäre sie indifferent, warum sollte sie denn lieber das Schöne als das Hässliche hervorbringen? Aber in Wahrheit ist die Natur, die das Schöne so hervorbringt, viel früher schön; wir indessen, die wir nicht gewöhnt sind oder nicht verstehen in das Innere zu schauen, jagen dem Aeussern nach ohne zu erkennen, dass das Innere die bewegende Ursache ist; gerade wie wenn jemand, der sein eigenes Bild erblickte und nicht wüsste, woher es kommt, diesem nachjagte.14

Die schöpferische Initiative

Und Spiel ist Vorstufe zum Schaffen. Die drei wichtigsten Etappen schöpferischer Tätigkeit - Imitation - Darstellung - Gestaltung - lassen sich für jede Kunstgattung feststellen. Gestaltung ist immer Ziel, ganz gleich, ob es sich um Malerei, Plastik, Fotografie oder Film handelt. Sobald die schöpferische Initiative eingreift, ändert sich die Tendenz und das anfänglich Reproduktive setzt sich in das Produktive, Schöpferische um.15

Das Äussere des Schöpferischen

Das Äussere des Schöpferischen = der Himmel. Der Himmel wiederum hat seelisches Bewusstsein, wie alles Lebende.

Das Schöpferische des Himmels ist genuin; das des Menschen sekundär: ein bewusstseinsmässiges Nachholen, gleichsam der Ton, der im Echo zu sich selber erwacht. 16

Das Schaffende

Eines ist der Schaffende mit dem Geschaffenen, Eines ist Ich und Welt.17

Alles Schaffende

Da jedoch auch die Materie gewissermaassen eine letzte Form ist, so ist dies All ganz Form und alles Formen; denn auch das Urbild war Form; es schuf aber dieses geräuschlos, weil alles Schaffende Sein und Form ist.18

Der Schaffende

Der Schaffende aber hat nicht das Recht zu wählen. Seine Arbeit muß von gleichmäßigem Gehorsam durchdrungen sein. Uneröffnet gleichsam, wie Anvertrautes, müssen die Formen durch seine Finger gehen, um rein und heil in seinem Werke zu sein.19

Das Schaffen

Ein langsames Schaffen

Es war ein langsames Schaffen; aber ein sicheres Wachsen, immer aus dem Lebenszentrum, dem Ich-Punkt heraus.20

Schaffen auf natürliche Weise

Die Vernunft vielmehr ist in der Materie schöpferisch thätig und das Schaffen geht auf natürliche Weise vor sich, ist nicht Gedanke noch Sehen, sondern eine die Materie bewegende Kraft, welche ohne Bewusstsein bloss thätig ist, wie z.B. ein Kreis eine Gestalt und Figur im Wasser hervorbringt, während etwas anderes das Hervorbringen in dieser Gestalt veranlasst.21

Das Einfache

Alles Vereinheitlichte und darum Einfache ist schwer zu ergründen.22

Prinzip

Man sollte das Prinzip kennen und seine flexible Anwendung, der Zweckmässigkeit entsprechend, ebenso wie man die Methode kennen und sie flexibel anwenden sollte. Denn was ist die Malerei anderes als die grosse Methode der Wandlungen und Entwicklungen im Universum?23

Prinzip und Ordnung

Prinzip und Ordnung spielen in dem zum Bild führenden Herstellungsprozess ihre Rolle. Material und Bewegung will kontrolliert und gemeistert, alle Notwendigkeiten sollen berücksichtigt und umsichtig behandelt sein, jedoch nicht auf Kosten der grössten Offenheit dem entstehenden Bild gegenüber. Denn das Bild soll weit über Prinzip und Ordnung hinausgetrieben werden. Jedes Bild ist demnach auch ein Versuch. Scheitern ist nicht ausgeschlossen, sondern dem Gelingen gleichwertig.

Das innewohnende Prinzip

Es gibt ein dem Geschaffenen innewohnendes, nicht ausgedrücktes Prinzip. Der Maler dringt in das den geschaffenen Dingen innewohnende Prinzip ein.

Zu den Prinzipen aufsteigen

Ganz anders als bei Platon ist die Kunst für Plotin nicht einfach mimetisch, sondern hat eine Berufung zur Konversion, denn sie bietet dem Künstler die Gelegenheit, sich zu bekehren, den Blick auf die Prinzipen oder intelligiblen Gründe (λὸγοι) zu richten, von denen die Objekte der Natur ausgegangen sind. Daraus folgt, dass die Kunst gegenüber der Natur, die als ihr Modell aufgefasst wird, keine subalterne Stellung einnimmt, sondern diese Natur übertrifft und es sogar erlaubt, über die Natur hinaus zu den Prinzipen aufzusteigen, die sie konstituieren. Diese Anabasis, dieser Aufstieg des Künstlers zu den konstituitiven Prinzipien der Natur verleiht der Kunst einen Wert, der höher ist als der der Natur.24

Die Substanz

Weisse Substanzen

Das Weiss ist wird das Verbindende, das Harmonisierende im Gemälde sein. Weiss wird zum bestimmenden Element und zugleich das Licht im Bild. Demnach wandelt sich je nach Substanz, Auftrag und Tönung der Weisspigmente, die Farbe des Lichts im Gemälde. Umso mehr, als bei diesen Gemälden der Bildgrund weiss ist, und das Weiss des Grundes überall durchscheint. Das Weiss des Grundes taucht das Bild in eine Atmosphäre, es soll die gewollte Stimmung schaffen.

Was aber in gleicher Weise mit der Substanz wie mit der Nichtsubstanz zusammenzuhängen scheint, wie z.B. Wärme, weisse Farbe und überhaupt Farbe, so ist das zur Substanz Gehörige etwas anderes, gleichsam ihre Energie, dies aber steht auf zweiter Stufe und ist von jenem her und ein anderes in einem andern, sein Bild und Gleichniss.25

Farbige Substanzen

Unsere Farbbegriffe beziehen sich manchmal auf Substanzen (Schnee ist weiss), manchmal auf Oberflächen (dieser Tisch ist braun), manchmal auf die Beleuchtung (im rötlichen Abendschein), manchmal auf durchsichtige Körper.26

Farbe ist immer auch Material, eine Substanz.

Ohne Substanz

Der vom Wahn befangene menschliche Geist bewegt sich tastend im Dunkeln, weil er fälschlicherweise das Attribut für die Substanz nimmt.27

In other words, the matter is no longer there.28

Die Stimmung

Stimmung und Wirklichkeit

Der leitende Begriff im Malprozess ist Stimmung. Der Begriff ist jedoch nicht nur romantisch ausgelegt, vielmehr im Sinn von Einklang mit einer Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit wiederum ist mit Adjektiven wie schön, wunderbar, ruhig, fern, strahlend umschrieben.

Im Einklang

Diese Disziplin des Blicks erlaubt es ihm, den Krisen vorzubeugen, die ihn seinerzeit lähmten, als er dabei war, den Zusammenhang zu verlieren, als er unter einer Bildstutzigkeit litt und mit den Augen fest in den Narrenkasten schaute, wie er in seiner Kindheit sagte. Das Glück der in der Realität wahrgenommenen Farben entreisst ihn seiner Innenschau und bringt ihn wieder mit der Welt und sich selbst in Einklang.29

Stimmung und Bestimmung

Atem des Verlangens: Lust oder Unlust, Liebe oder Haß; je nach deiner Stimmung ist deine Bestimmung des Gegenstandes; je nachdem dir zu Mute ist, deine Zumutung an den Gegenstand; je nach deinem Verhalten dein Dafürhalten; je nach deinem Befinden ist deine Empfindung; je nach deiner Einstellung, deine Vorstellung.30

Die exakte Stimmung

Um so erstaunlicher mutet es an, wie es Léger in seinen Gemälden immer wieder gelingt, feinfühlig den richtigen Ton, die exakte Stimmung zu treffen. Die Stadt ist zwar ein Konstrukt, ein Abstrakt auch, doch unverkennbar ist es eine bestimmte Stadt. Der Farbklang und die Formkürzel sind typisch. Es ist einfach und vergnüglich, Die Stadt geografisch zu orten. Die Stimmigkeit ist dabei nicht Zufall, sondern ist Resultat harter und gerichteter Arbeit.

Die grosse Stimmung

Sien Hoh stellt im fünften Jahrhundert sechs Grundregeln der bildenden Kunst auf, die die Idee einer Nachbildung der Natur an die dritte Stelle rücken und den Hauptprinzipien unterordnen. Die erste lautet: Lebendige Bewegung des Geistes, ausgedrückt durch den Rhythmus der Dinge. Ihm ist die Kunst Ausdruck für die große Stimmung des Alls, die nach den harmonischen Gesetzen der Materie schwingt. Sie sind für ihn gleichbedeutend mit dem Weltrhythmus.31

Die Stimmung der Szenerie

Durch einen flüchtigen Pinselstrich nehmen Berge und Wasserläufe, alle Lebewesen und Pflanzen und die menschlichen Wohnstätten ihre Gestalt und Gebärde an, die Szenerie und die damit verbundene Stimmung werden verschleiert oder offen wiedergegeben. Man weiss nicht, wie ein solches Bild entstand, aber der Malvorgang weicht nie von dem erkennenden Geist ab.32

Die gleichmässige Stimmung

Die Darstellungen erhalten durch die Beleuchtung eine charakteristische Stimmung. Der Raum ist in seiner Ganzheit wirkungsvoll, die Lichter der Raumdarstellung bilden eine Geschlossenheit des Eindrucks, der Raum steht in einem einheitlichen Licht. Mit der Erhellung des ganzen Bildes ist ein einheitlicher Zug geschaffen; aus dem Raum strömt eine gleichmäßige Stimmung aus.33

Die Übereinstimmung

Die auffallendsten geologischen Erscheinungen wiederholen sich auf den Festländern an weit entlegenen Punkten, und der Forscher, der Gelegenheit gehabt, verschiedene Welttheile zu sehen, erstaunt über die durchgehende Gleichförmigkeit im Ausschnitt der Küsten, im krummen Zug der Thäler, im Anblick der Berge und ihrer Gruppirung. Das zufällige Zusammentreffen derselben Ursachen mußte allerorten dieselben Wirkungen hervorbringen, und mitten aus der Mannigfaltigkeit der Natur tritt uns in der Anordnung der todten Stoffe, wie in der Organisation der Pflanzen und Thiere, eine gewisse Uebereinstimmung in Bau und Gestaltung eingegen.34

In Übereinstimmung mit derselben

Ein Bild der Landschaft also kann es nur geben, wenn es in Übereinstimmung mit derselben gemalt ist, und wenn umgekehrt das Gemälde der Landschaft homolog ist.

Die vollste Übereinstimmung entsteht bei voller Identifizierung des Künstlers mit dem was er gestaltet.35

Der Klang

Der reine Zusammenklang

Der reine Zusammenklang schafft Ästhetik, oder anders ausgedrückt: Kunstklang. Mit diesem, oder direkt die Funktion der Eigenschafts-Beziehung wird sowohl das Objekt dargestellt, als auch der seelische Inhalt geschrieben.2

Homologie

  • Nach den Stoikern Übereinstimmung der Vernunft mit sich selbst und mit dem von ihr mitbestimmten Leben, zugleich Übereinstimmung von Vernunft und Leben mit der Natur.
  • In der pythagoreischen Auffassung auch Ähnlichkeit und Übereinstimmung mit Gott.
  • In der Mathematik und in den Naturwissenschaften bedeutet Homologie soviel wie konstantbleibende Beziehung beider Seiten und anderen charakteristischen Grösse in ähnlichen und kongruenten Figuren.

Absolute Homologie

Malerei als absolute Homologie, in sich rein und richtig. Die Malerei stimmt mit ihrer eigenen Wirklichkeit überein.

Entsprechend der Wirklichkeit

Bei der Generierung der Bilder wird nicht auf Abbildung oder Analogie zur Wirklichkeit gesetzt, sondern auf Homologie; die Bilder sollen also entsprechend der Wirklichkeit sein.

E techne mimeitai ten physin – Dieser Satz wird fälschlich mit Kunst ist die Nachahmung der Natur wiedergegeben. Aristoteles definiert hier die Kunst nicht, er sagt lediglich: Die Kunst ahmt die Natur nach und meint damit, dass der künstlerische Prozess dem natürlichen Prozess gleiche…36

Die Einsicht

Wo die künstlerische Einsicht in die Natur gleichbedeutend ist mit der Einsicht in die Natur des Bildes.37

Erkenntnis (shih) ist die Fähigkeit der Einsicht in die innere Natur der Dinge.38

Man entdeckt einen Künstler der Langsamkeit, dessen Schaffensschritte nicht gross und kühn sich gebärden, sondern mehr zögernd bedacht, dennoch intensiv sind und dessen Blick mehr rückwärts zu den Klassikern als vorwärts zur Avantgarde gerichtet ist, dem Ansicht nichts, aber Einsicht alles bedeutet.

Die reine Einsicht

Denn die reine Einsicht ist, wie wir sahen, der seiende Begriff selbst, oder die sich selbst gleiche reine Persönlichkeit, so sich in sich unterscheidend, daß jedes der unterschiedenen selbst reiner Begriff, das heißt unmittelbar nicht unterschieden ist; sie ist einfaches reines Selbstbewußtsein, welches ebensowohl für sich als an sich in einer unmittelbaren Einheit ist.39

Höhere Einsicht

Durch dünne schwarze Metallscheiben, in die Mauer eingelassen und durchschimmernd wie Glas, sickerte schwaches Licht. Zwischen den Reihen dieser gleichgroßen Scheiben waren Nischen in der Wand, wie in Grabkammern für die Urnen. In einer jeden lag ein runder, dunkler, schwerer Stein. Menschen von höherer Einsicht verehrten diese vom Mond gefallenen Wundersteine. Aus Himmelshöhen gekommen, waren sie Symbole der Gestirne, des Himmels und des Lichts. Ob ihrer Farbe gemahnten sie an die dunkle Nacht und durch ihre Dichtigkeit an den Zusammenhang aller irdischen Dinge.40

Erschütternde Einsicht

Diese Einsicht erschüttert jedermanns Herz … Ja, ich würde mit dem Luxus der Ausstattungsstücke gründlich aufräumen. Nichts habe ich im Kopf als lauter Reformen. Keine Ballette, keine exotischen, hängenden Gärten, keine venezianischen Serenaden! Ich würde das Publikum zum Genuß des Details erziehen, der verachteten groben Umgebung. So hat man ja auch früher gemeint, man könne Stilleben nicht anders malen als mit üppig getriebenen Pokalen, über Prunkteppiche hingebreiteten Hasen, Rehen und Auerhähnen, den Strecken ganzer fürstlichen Jagden, den Weinernten Italiens, mit schwellenden Pfirsichen und Guirlanden süßester Rosen. Bis Cézanne auf einen Bauerntisch neben einen Krug ein Laib Brot legte und das schöner oder ebenso schön war wie die verschwenderischen Holländer.41

Das Gute

Das Gute oder Allgemeine, wie es also hier auftritt, ist dasjenige, was die Gaben, Fähigkeiten, Kräfte genannt wird. Es ist eine Weise des Geistigen zu sein, worin es als ein Allgemeines vorgestellt wird, das zu seiner Belebung und Bewegung des Prinzips der Individualität bedarf, und in dieser seine Wirklichkeit hat.42

Gute Bilder

Gute Bilder sind, zum Beispiel, Straßenszenen, weite Ausblicke, kurz alles, worin plastisches Hervorheben und Abstände zur Geltung kommen.43

Das Schöne und Gute

Darum werde jeder zuerst gottähnlich und schön, wenn er das Gute und Schöne sehen will.44

Zuerst wird er bei seinem Emporsteigen zur Vernunft kommen und wird dort alle die schönen Ideen sehen, und er wird sagen, dass die Ideen das Schöne sind. Denn alles ist durch sie schön, durch die Schöpfungen und das Wesen der Vernunft. Was darüber hinaus liegt, nennen wir die Natur des Guten, welche das Schöne als Hülle vor sich hat, so dass sie, um es kurz zu sagen, das Urschöne ist. Unterscheidet man das Intelligible, so werden wir das intelligible Schöne die Welt der Ideen nennen, das darüber hinausliegende Gute Quelle und Princip des Schönen. Oder aber wir werden das Gute und das Urschöne als identisch setzen. Dort jedenfalls liegt das Schöne.45

Die Schönheit

Von der Schönheit gilt, was Augustinus über die Zeit gesagt hat: Er wisse genau, was er meine, wenn er über sie rede. Und er verstehe, was gemeint sei, wenn jemand anderer davon spreche. Aber sobald er erklären wolle, was es mit ihr wirklich auf sich habe, werde ihm bewusst, dass er sie nicht verstehe.46

Schön und gut

Alles Schöne ist etwas in sich Gutes, insbesondere aber das Erscheinen von etwas in sich Gutem, zumal in den Landschaften der Natur und der Kunst.47

Tiefe Schönheit

Ein Gemälde, mit Poesie gemalt, ist zutiefst schön.

Wesentliche Schönheit

Formlos also ist das ursprünglich und erste Schöne und die wesentliche Schönheit dort ist die Natur des intelligiblen Guten.48

Das Prinzip der Schönheit

Schönheit war das herrschende Prinzip des Weltalls. Es funkelte im Sternenlicht, glühte in den Blumen auf, bewegte sich in der ziehenden Wolke und im fließenden Wasser. Die große Weltseele erfüllte Mensch und Natur zugleich, und durch Betrachtung des vor ihm ausgebreiteten Weltlebens, in den wunderbaren Phänomenen des Daseins, konnte der Künstler den Spiegel finden, der das Abbild seiner Seele zurückwarf.49

Universelle Schönheit

Visuelle Symmetrie ist ein oft zitierter Kandidat für universelle Schönheit. Aber die Beziehung zwischen Schönheit und Symmetrie ist nicht absolut. Rokoko-Kunst war selten symmetrisch, während japanische Zen-Gärten wegen ihrer fehlenden Symmetrie geschätzt werden. Also sollten wir woanders nach Hinweisen auf universelle Schönheit suchen.50

Das Unverschönerte

Es gibt ein Vergessen allen Daseins, ein Verstummen unseres Wesens, wo uns ist, als hätten wir alles gefunden. Es gibt ein verstummen, ein Vergessen allen Daseins, wo uns ist, als hätten wir alles verloren, eine Nacht unsrer Seele, wo kein Schimmer eines Sterns, wo nicht einmal ein faules Holz uns leuchtet. Ich war nun ruhig geworden. Nun trieb mich nichts mehr auf um Mitternacht. Nun sengt' ich mich in meiner eigenen Flamme nicht mehr. Ich sah nun still einsam und vor mich hin, und schweift' in die Vergangenheit und in die Zukunft mit dem Auge nicht. Nun drängte Fernes und Nahes sich in meinem Sinne nicht mehr; die Menschen, wenn sie mich nicht zwangen, sie zu sehen, sah ich nicht. Sonst lag oft, wie das ewigleere Fass der Dannaiden, vor meinem Sinn dies Jahrhundert, und mit verschwenderischer Liebe goss meine Seele sich aus, die Lücken auszufüllen; nun sah ich keine Lücke mehr, nun drückte mich des Lebens Langeweile nicht mehr. Nun sprach ich nimmer zu der Blume, du bist meine Schwester! und zu den Quellen, wir sind eines Geschlechts! ich gab nun treulich, wie ein Echo, jedem Ding seinen Namen. Wie ein Strom an dürren Ufern, wo kein Weidenblatt im Wasser sich spiegelt, lief unverschönert vorüber an mir die Welt.
} Friedrich Hölderlin

Weltverändernde Schönheit

Ich sage Schönheit, als wäre es eine Entdeckung, ich denke an die Kultur des antiken Griechenlands, an den platonischen Gedanken, in dem Schönheit, Güte und moralische Werte ein und dasselbe waren. Der Dichter und Präsident des Senegals, Léopold Sédar Senghor hat mir das beigebracht, und es gilt auch für viele afrikanische Sprachen. Wir Italiener sagen „una bella persona“, und denken dabei an seine Seele. Die Engländer haben „a beautiful mind“. Und genau das ist es, was wir in einem Museum suchen. Die Schönheit, die die Welt verändern kann, die unsere Städte besser macht, die auch Menschen besser machen kann, einen nach dem anderen. Ein Tropfen nach dem anderen.51

Zwei Begriffe der Schöheit

Es gibt zwei Begriffe der Schönheit, den Kantschen, der auf Freiheit, und den Heideggerschen, der auf Überwältigung zielt.52

Vier Stationen des Schönen

  • In seiner einfachsten Form ist das Schöne eine Sache des Gutseins in einem nicht oder nicht nur instrumentellen Sinn
  • In einer elementaren ästhetischen Form ist das Schöne die Angelegenheit eines zudem als gut Erscheinens von Gegebenheiten und Gelegenheiten verschiedenster Art.
  • In einer zusätzlichen Bedeutung führt die Erfahrung des Schönen in ein selbstzweckhaftes Verweilen bei Objekten, deren innere Qualität von dem Spiel ihrer Erscheinungen nicht länger zu trennen sind,
  • In einer ekstatischen Form ereignet sich das Schöne als das ungezügelte Vernehmen einer Gegenwart, die in einer einmaligen Verquickung von Anwesenheit und Abwesenheit bejaht werden kann.53

Smaragdene Schönheit

Es handelt sich um die gleiche „smaragdene Schönheit, von der Dionysos, der erlösende Gott, in der Klage der Ariadne umgeben wird. Die grünen und goldenen Farben sind die Nuancen der unendlichen Horizonte, die sich im Hintergrund von Claude Lorrains Landschaften eröffnen, sowie der Vorgeschmack auf die letzte Wanderung.54

Das unsagbar Schöne

Die Kunstgelehrten wissen, was Kunst ist. Nämlich das, was sie nicht wissen. Wir wissen es, meine Freunde, aber wir sagen es nicht. Weil es unsagbar schön ist.55

Die Schönheit des Selbst

Die Schönheit einer Wolke oder einer Blume liegt in dem ungezwungenen Entbreiten ihres Selbst.56

Die Schönheit des Ideogramms

In jedem einzelnen Pinselstrich liegt das Prinzip von Leben und Tod, und er verschlingt sich mit den übrigen Linien innig zur Schönheit eines Ideogramms.57

Die schöne Landschaft

Die schöne Landschaft, so könnte man sagen, ist eine Erfindung der Malerei. In der Natur gibt es nur Wälder, Wiesen, Äcker, Bäume und Berge. Zu einem Ensemble, das wir in seiner Gesamtheit als stimmig und schön empfinden, wird die Natur erst durch den ästhetisch geschulten Blick.58

Das Schöne und das Dunkle

Herr Ai, wie macht man aus einem Dokumentarfilm Kunst? Ganz instinktiv. Ich bin ein Künstler. Ich habe ein hohes ästhetisches und moralisches Urteilsvermögen. Die Sprache des Films muss beides in Kontakt zueinander bringen. Das wird häufig vergessen. Wir reden über Menschlichkeit. Ich will deren Schönheit zeigen. Ich will zeigen, dass auch unter den schwierigsten Umständen die Schönheit noch da ist. Das Schöne und das Dunkle existieren in demselben Bild.59

Die Natur des Schönen

Das Schöne ist also kein Gegenstand einer erkennenden Reflexion, sondern einer eigenständigen Empfindungsfähigkeit des Menschen, da die Natur des Schönen eben darin besteht, die Grenzen des Verstandes, der Denkkraft zu überschreiten. Das Schöne ist schön, gerade weil die Denkkraft nicht mehr fragen kann, warum es schön sei.60

Wiedergeborene Schönheit

Denn die Kunstschönheit ist die aus dem Geiste geborene und wiedergeborene Schönheit.61

In jenen schönen Tagen

Guter Carl! – in jenen schönen Tagen
Saß ich einst mit dir am Neckarstrand.
Fröhlich sahen wir die Welle an das Ufer schlagen,
Leiteten uns Bächlein durch den Sand.
Endlich sah ich auf. Im Abendschimmer
Stand der Strom. Ein heiliges Gefühl
bebte mir durchs Herz; und plötzlich scherzt' ich nimmer,
Plötzlich stand ich ernster auf vom Knabenspiel…
} Friedrich Hölderlin

Literatur

  • Rolf L. A. Küster, Prinzip Schönheit, Ästhetik als kognitive Welterschliessung in Natur, Design und Psycholgie
  • Konrad Paul Lissmann, Schönheit

Im Innern

Im innersten spriessen

Su ist es im Übrigen auch, der im Angesicht eines Gemäldes seines Freundes Wen Tong, des anderen bedeutenden Malers von Bambussen, den berühmten Satz prägte: Bevor Ihr einen Bambus malt, muss er erst in Eurem innersten spriessen.62

Das innere Leben der Gegenstände

Nur durch solch tiefes Anschauungsleben, durch die Unmittelbarkeit entstand die deutsche Märchenfabel, deren Eigentümlichkeit darin besteht, daß nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch ganz leblos scheinende Gegenstände sprechen und handeln. Sinnigem, harmlosem Volke in der stillen, umfriedeten Heimlichkeit seiner niedern Berg- oder Waldhütten offenbarte sich das innere Leben solcher Gegenstände, diese gewannen einen notwendigen, konsequenten Charakter, eine süße Mischung von phantastischer Laune und rein menschlicher Gesinnung; und so sehen wir im Märchen, wunderbar und doch als wenn es sich von selbst verstände: Nähnadel und Stecknadel kommen von der Schneiderherberge und verirren sich im Dunkeln; Strohhalm und Kohle wollen über den Bach setzen und verunglücken; Schippe und Besen stehen auf der Treppe und zanken und schmeißen sich; der befragte Spiegel zeigt das Bild der schönsten Frau; sogar die Blutstropfen fangen an zu sprechen, bange dunkle Worte des besorglichsten Mitleids. – Aus demselben Grunde ist unser Leben in der Kindheit so unendlich bedeutend, in jener Zeit ist uns alles gleich wichtig, wir hören alles, wir sehen alles, bei allen Eindrücken ist Gleichmäßigkeit, statt wir später absichtlicher werden, uns mit dem Einzelnen ausschließlicher beschäftigen, das klare Gold der Anschauung für das Papiergeld der Bücherdefinitionen mühsam einwechseln, und an Lebensbreite gewinnen, was wir an Lebenstiefe verlieren.63

Der Sieg über das Innere

Der Tag, die grünen Weiden und die purpurroten Blüten erfüllen ihn mit Entzücken. Sie schwinden dahin, und er weidet sich am Mondlicht, in dessen Schein er zugleich ist und nicht ist. So erscheint der Sieg über das Innere dem zenistischen Denker wahrer und wertvoller als die strengen Bußübungen des mittelalterlichen Eremiten, der sein Fleisch zermarterte, anstatt den Geist in Zucht zu nehmen.64

Nirgends innere Ruhe finden

Er fühlte sich indessen der Aufgabe noch nicht gewachsen. Alles war noch in ihm in Gährung. So griff er bald zu dieser, bald zu jener Beschäftigung, nirgends fand er Befriedigung und innere Ruhe!65

INSIDE

Abbildung 1: INSIDE | 2014, Schwarzweißfotografie | Foto vom Innern der Örtlichkeit.

In den inneren Bau eindringen

Es ist mit den Sprachen wie mit allem Organischen in der Natur; nichts steht ganz für sich, nichts ist dem Andern völlig unähnlich. Je weiter man in ihren innern Bau eindringt, desto mehr schwinden die Contraste, die auffallenden Eigenthümlichkeiten. Es ist damit wie mit den Wolken, die nur von weitem scharf umrissen scheinen.66

Im Innern der Farbe

Farbe ist unteilbar flüssig. Sie hat keine inneren Teile und keine äussere Form. Wie können wir aber etwas ohne innere Unterteilung und ohne äussere Form beschreiben wie einen Nebel von innen?67

Unmittelbarkeit

Das Supramental sieht mit gleicher Unmittelbarkeit und ohne Konstruktionsprozess die bedeutungsvolle Totalität, deren äussere Umstände diese Einzelheiten sind.68

Die einfache Unmittelbarkeit

Es ist die reine Geistigkeit, oder das Allgemeine, das die Weise der einfachen Unmittelbarkeit hat.69

Jene Unmittelbarkeit des Ausdrucks

Punkt, Punkt, Komma, Strich, und fertig ist das Angesicht. So reimt sich ein Zeichnungsrezept, und natürlich war es genau das nicht, was bestimmte Künstlerinnen und Künstler der Moderne suchten, als sie entdeckt hatten, dass die wahre Kunst wohl in jener Unmittelbarkeit des Ausdrucks stecke, wie Zeichnungen von Kindern ihn so reizvoll zeigen.

So unmittelbar wie möglich

Die neue Idee verlangte, daß man die Kunst jedes fremdartigen Elementes entkleidete und in der äußeren Form so schlicht und unmittelbar wie möglich gestaltete. Die gegen Ende der Kamakura-Zeit aufkommenden Tuschemalereien erkämpften sich daher vor den farbigen Bildern den Vorrang.70

Ausdruck

Der Mensch sollte imstande sein, das Universum mit einem Strich wiederzugeben, seiner Vorstellung klar und gut gestaltet Ausdruck verleihen.71

Vollendeter Ausdruck

Die höchste geistige Tätigkeit erhebt sich ebenso hoch über das bloß reflektierende Bewußtsein, wie dieses reflektierende Bewußtsein sich über die bewußtlose Natur erhob. Das Ende des Prozesses kehrt zum Anfang zurück: das Schaffen des Genies steht, als unbewußtes, wieder der Natur gleich, während es sich als vollendeter Ausdruck des spezifisch-geistigen Tuns von ihr zugleich charakteristisch unterscheidet.72

Ausdruck pur

Gewalt, dieser Beziehungskomplex von heftigster Form und Ausdruck pur.

So ist es bei Wassily Kandinsky zum Beispiel vorstellbar, dass er auf seinem Weg in die Abstraktion eigentlich nur den Entwicklungschritten der kindlichen Zeichenkunst zurückfolgte bis hin zu jenem Ort, wo Ausdruck pur zu finden ist.

Lebendiger Ausdruck

Der Strich schiesst heraus, hält inne; er kann viereckig oder rund, gerade oder gewunden sein, aufwärts oder abwärts verlaufen, nach rechts oder nach links. So steigt er auf und sinkt herab in jähem Wechsel, reisst sich los oder schlägt einen kürzeren Weg ein wie die Schwerkraft des Wassers oder das Aufflackern einer Flamme, ganz von selbst und nicht im geringsten auf Wirkung bedacht. Auf diese Weise erfasst er die innere Natur der Dinge, gibt jeden Ausdruck wieder, nie ausserhalb der Methode, und erfüllt alles mit Leben.73

Spezifischer Ausdruck

Er experimentiert mit den Grundierungs- und Maltechniken, zeichnet mit Kohle oder dem Zimmermannsbleistift. Das Bestreben, die Motive nicht einfach abzubilden, sondern sie zu verändern und ihnen damit einen spezifischen Ausdruck zu verleihen ist von Anfang an vorhanden und wird zunehmend stärker.

Erstmaliger Ausdruck

Die Kerne sind von zeichnerisch kontrollierten Linien umschlossen und werden zu Komplexen zusammengefasst, die zwar leicht als amorph zu umschreiben wären, eben dies aber nicht sind. Vielmehr ist in ihnen dem Amorphen, dem inneren Ungeformten, erstmals Ausdruck und Gestalt verliehen.

Ein allgemeinster Ausdruck

Und wenn er auf die Insel aus dem Gefühl einer Aufgabe heraus gekommen war, an Gegenständen, die er möglichst isoliert unter wenig veränderlichen Bedingungen beobachten konnte, den Begriff nachzuprüfen, so spürte er jetzt schon etwas wie Erfüllung: Die Begriffe, schien ihm, sanken herab. Wie hatte zum Beispiel Meer auf ihm gelegen, ein sprachlicher Bestand, abgeschnürt von allen hellen Wässern, beweglich, aber doch höchstens als Systemwiesel, das Ergebnis eines Denkprozesses, ein allgemeinster Ausdruck. Jetzt aber, schien es ihm, wanderte er dahin zurück, wo es unabsehbare Wässer gab im Süden und im Norden brackige Flut, und Wellen eine Lippe unerwartet salzten. Leise schwand der Drang, es schärfer aufzurichten, es unantastbarer zu umreißen gegenüber Dünen und einem See. Leise fühlte er ihn vergessen, ihn zurückerstatten an seine Wesenheit, an die Möwe und den Tang, den Sturmgeruch und alles Ruhelose.74

Zeigen

Sich im Werk zeigen

Ein widersprüchlicher Geist, ständig hin- und hergerissen zwischen gegensätzlichen Kräften: so wird er sich in seinem ebenso vielfältigen wie fruchtbaren Werk zeigen, das völlig im Zeichen eines unaufhörlichen Fragens steht; und genauso wird er auch in seinen Bemerkungen über die Malerei in Erscheinung treten, einem der wichttigsten theoretischen Texte der chinesischen Ästhetik.75

Jetzt geht es ums Zeigen

Nicht nur die Bedeutung des Bildes hat sich verändert - das Sehen selbst hat nicht mehr dieselbe Bedeutung. Jetzt geht es ums Zeigen, Senden und vielleicht Erinnern. Es geht nicht mehr ums eigentliche Bild. Das Bild war für mich immer verbunden mit der Idee der Einzigartigkeit, mit Rahmen und Komposition. Man erzeugte einen einzigartigen Moment. Das hatte etwas Heiliges. Diese ganze Vorstellung ist verschwunden.
} Wim Wenders

Das sprachlose Zeigen

Im Tractatus scheint es, als seien die Bilder selbst ein Ort von Aktivität; an ihnen ereignet sich das Zeigen. Sie machen an den Bildern der Sprache etwas sichtbar, was in diesen Bildern verborgen ist und sich nur im sprachlosen Zeigen erschliesst.76

Was gezeigt werden kann, kann nicht gesagt werden.
} Ludwig Wittgenstein

Über sich hinaus zeigen

Bilder können etwas zeigen, was man an ihnen nicht sehen kann. Sie zeigen über sich hinaus; an ihnen lässt sich sehen, was zur Bedingung der Möglichkeit von Bildern gehört.77

Gesinnung

Niedere und hohe Gesinnung

Es spaltete sich aber die Dichtung nach der den Dichtern eigentümlichen Sinnesart, denn die edler veranlagten ahmten sittlich gute Taten und Handlungen solcher Personen nach, die von niedriger Gesinnung aber die Handlungen schlechter Menschen, indem sie zuerst Spottlieder dichteten, wie die anderen Hymnen und Loblieder.78

Grundgesinnung

O nein, weit was Überraschenderes ist er. Er hat nämlich noch unter der tiefen zweiten Schicht eine tiefere dritte, einen Grund, und der ist wirklich naiv, kräftig und schweizerisch-deutsch. Und den muß man gut durchgefühlt haben, ehe man ihn versteht, in dem wurzelt manch seltsamer Reiz seiner Sprache, Gesinnung, ja des Aufbaus seiner Werke.79

Die Schwelle

Die verbrauchte Schwelle

Wer du auch seist: Am Abend tritt hinaus
aus deiner Stube, drin du alles weißt;
als letztes vor der Ferne liegt dein Haus:

Wer du auch seist.
Mit deinen Augen, welche müde kaum
von der verbrauchten Schwelle sich befrein,
hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum
und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein.

Und hast die Welt gemacht. Und sie ist groß
und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift.
Und wie dein Wille ihren Sinn begreift,
lassen sie deine Augen zärtlich los…80

Der Hüter der Schwelle

Daneben hing ein Bild, blasses Gesicht, Schlangen, Phosphor. Was
stellt das vor?
Den Hüter der Schwelle, sagte er leichthin, welchen
mystischen Ausdruck ich erst Jahre darauf verstand…81

Die Kirchenschwelle

Damit trat er in die Kirche, nachdem er an der Schwelle das Knie gebeugt hatte.82

Die Schwelle zwischen links und rechts

Die Schwierigkeit, die widerstandslose (unsichtbare, unbestimmte) Schwelle zwischen links und rechts zu überschreiten. Die Schwelle ist Bereich, ein Mehr-oder-weniger, ein Sowohl-als-auch, eine Frage des Augenblicks der Entscheidung. Eine solche wird niemals richtig und endgültig sein können; muss sie natürlich auch nicht, soll sie auch nicht.

Zwischen Tür und Schwelle

Der Luftzug, der sich zwischen Tür und Schwelle eindrängte, wirbelte ein wenig Staub von den Fliesen auf. Karl sah diesem Tanze der Atome zu. Dabei hörte er nichts als das Hämmern seines Blutes im eignen Hirne und aus der Ferne das Gackern einer Henne, die irgendwo im Hofe ein Ei gelegt hatte.83

Wenden

Die Sicht nach aussen wenden

Den Subjektivismus nach aussen wenden, mit offenen Augen auf eine Welt ohne Ich blicken; dies ist eine der Bedeutungen von Rilkes Forderung Du musst dein Leben ändern. Die Réalisation Cézannes, die von den Farben bewirkte Dingwerdung befreit das Ich noch unmittelbarer und sicherer von seiner unglücklichen Subjektivität, als es die Sprache vermag.84

Bei der grossen Wendung

Er sah, daß man, um auf dem Orinoco weiter hinaufzukommen, sich ostwärts wenden müsse, und daß die Wasser des Guaviare, der zwei Meilen weiter oben den Atabapo aufgenommen hat, da hereinkommen, wo der Strom unter 4°4′ der Breite die große Wendung macht.85

Auflösung

Zunehmend spannend ist es nun zu beobachten, wie er noch die geringsten Unterscheidungsmerkmale zwischen offensichtlich Gleichem herausarbeitet, er seine Mittel und sein Gespür verfeinert und wie dies mit Diffusion, Verdunkelung und Auflösung des Motivs parallel geht. Die Fotografie Thyrrenian Sea ist nur mehr eine nach oben auslaufende Grauskala und die Night Seascapes schliesslich zeigen nur mehr Nacht. Opak schwarz sind sie dennoch nicht.

Gegenüber

Die gegenüberliegende Ansicht

OPPOSITE

Abbildung 2: OPPOSITE | 2011, Schwarzweißfotografie | Die dem Ort gegenüberliegende Ansicht.

Verlauf

Das Bewußtsein aber als Wesen ist dieser ganze Verlauf selbst, aus sich als einfacher Kategorie in die Einzelnheit und den Gegenstand überzugehen, und an diesem diesen Verlauf anzuschauen, ihn als einen unterschiednen aufzuheben, sich zuzueignen, und sich als diese Gewißheit, alle Realität, sowohl es selbst als sein Gegenstand zu sein, auszusprechen.86

Vollständiger Verlauf

Ich konnte den Verlauf und das Ende der Sonnenfinsterniß vollständig beobachten.87

Der Verlauf der Linie

In dem Verlauf der Linien war Bewegung, Bewegung war in der Neigung der Flächen, die Schatten rührten sich wie im Schlafe, und leise schien das Licht an der Stirne vorbeizugehen.88

Unmerklicher Verlauf

Unmöglich, einen Schreibtisch bis zur letzten Feinheit zu ordnen. Ganz einfach, weil es unmöglich ist, die Grenze dieses Schreibtisches zu bestimmen. Seine Holzfüße verlaufen unmerklich in das Holzparkett des Fußbodens, tröpfeln wie Regenlinien ins Meer, die Zimmerwand berührt ihn mit ungeschickter Zärtlichkeit, andere Möbel stoßen an, es ist ein kameradschaftliches Kitzeln und Winken von allen erdenklichen Dingen her, schließlich bemerkt man (man bemerkt es ärgerlich), daß kein Ding in der Stube einer gewissen Beziehung auf diesen Schreibtisch entbehrt. Die Stube wieder steht mit allen andern Räumen des Hauses in Verbindung, das Haus ist auf der Straße, die Straße gehört der Stadt, die Stadt rechnet sich zur zivilisierten Welt…89

Der Verlauf als Eigenschaft

Die Eigenschaft eines Anstrichstoffs, einen glatten Film ohne Pinselspuren zu erzeugen.

Im weiteren Verlauf

Das Schöne beruht grösstentheils auf den Wahrnehmungen des Gesichts, es beruht aber auch auf denen des Gehörs, wie bei den Zusammenstellungen von Wörtern und in der gesammten Musik. Denn auch Melodieen und Rhythmen sind schön. Steigen wir von der sinnlichen Wahrnehmung weiter aufwärts, so giebt es auch schöne Einrichtungen, Thaten, Zustände, Wissenschaften, endlich eine Schönheit der Tugend. Ob noch eine höhere Schönheit, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.90

Das Veränderliche

Eine veränderliche Szenerie

Die Szenerie verändert sich mit den Jahreszeiten, jede hat ihren eigenen Stimmungswert, und sie wandelt sich mit dem Wetter. Wenn man ein Bild malt, muss man auf diese Veränderungen genau achten.91

Mit schöner Selbstverständlichkeit bringt diese jahrhunderte alte Sentenz das Malen und den Raum, in dem diese Tätigkeit ausgeübt wird, zusammen. Essenziell dabei ist, dass der Raum nicht als ein perspektivischer beschrieben ist, sondern als Zeitraum. Es gibt eine veränderliche Szenerie, und deren inhaltliche Verbindung mit den Jahreszeiten lässt uns annehmen, dass die Szenerie eine Landschaft ist. Es ist die Eventualität gegeben, dass in dieser Landschaft ein Bild gemalt wird. Nicht vor der Landschaft wird gemalt – in der Landschaft wird gemalt.

Mit Nachdruck ausgedrückt ist hingegen die Forderung, dass der Maler das Veränderliche, die Witterung in der Landschaft genau beobachten und kennen muss, will er ein Bild malen. Der Prozess, das Veränderliche, die Auflösung oder die Umwandlung muss verstanden und in die Malerei aufgenommen werden. Erst dann wird überhaupt ein Bild der Landschaft entstehen. In allen anderen Fällen wird nur ein Abbild der Szenerie entstehen, ein vielleicht origineller, aber lebloser Schnappschuss, der dazu rasch veralten wird. Im Veränderlichen hingegen lebt die stetige Erneuerung.

Übergang

Zum Beispiel Übergänge: Jeff Wall fixiert seine Bilder nicht nur auf transparentem Fotomaterial, es ist, als ob dessen Eigenschaft, die Transparenz, gleich auch künstlerisches Programm wäre. Mit seinen Werken durch- oder überschreitet Wall Grenzen. Randzonen sind in das Interessenfeld hereingezogen, und zwar nicht nur als Bildpartikel, sondern als Zentrales. Jenseitig Fremdes wird zu diesseitiger Dingwelt, wird höchst real gezeigt, und es kann dem Betrachter leicht passieren, dass Objektives oder Realitäten auf Walls Bildern zu erfassen sein Sehen allein nicht ausreicht, dass er zum Schauen übergeht und er Walls Bilder vielleicht durchschaut. Das wäre ein Erlebnis von Glück.

Beim Übergang der Jahreszeit zur andern

In einem Land, wo das Jahr in zwei große Hälften zerfällt, in die trockene und in die nasse Jahreszeit, oder, wie die Indianer in ihrer ausdrucksvollen Sprache sagen, in Sonnenzeit und in Regenzeit, ist es von großem Interesse, den Verlauf der meteorologischen Erscheinungen beim Uebergang von einer Jahreszeit zur andern zu verfolgen. Bereits seit dem 18. und 19. Februar hatten wir in den Thälern von Aragua mit Einbruch der Nacht Wolken aufziehen sehen. Mit Anfang März wurde die Anhäufung sichtbarer Dunstbläschen und damit die Anzeichen von Luftelektricität von Tag zu Tag stärker. Wir sahen gegen Süd wetterleuchten und der VOLTA’sche Elektrometer zeigte bei Sonnenuntergang fortwährend Glaselektricität. Mit Einbruch der Nacht wichen die Fliedermarkkügelchen, die sich den Tag über nicht gerührt, 3–4 Linien auseinander, dreimal weiter, als ich in Europa mit demselben Instrument bei heiterem Wetter in der Regel beobachtet. Vom 26. Mai an schien nun aber das elektrische Gleichgewicht in der Luft völlig gestört. Stundenlang war die Elektricität Null, wurde dann sehr stark – 4 bis 5 Linien – und bald daraus war sie wieder unmerklich. DELUC’s Hygrometer zeigte fortwährend große Trockenheit an, 33–35°, und dennoch schien die Luft nicht mehr dieselbe. Während dieses beständigen Schwankens der Luftelektricität fingen die kahlen Bäume bereits an frische Blätter zu treiben, als hätten sie ein Vorgefühl vom nahenden Frühling.92

Permanenter Übergang

Gegenüber der Trennbarkeit von Sein und Erscheinung bei Dingen der Realität haben wir es im Bilde mit einem permanenten Übergang zu tun, der alles, was im Bilde ›ist‹, in Erscheinung überführt.

Pass

Endgültig über den Pass gehen

Dies wiederholte sich im Frühling und im folgenden Frühling, und im auch darauffolgenden Frühjahr, bis er 1885 endgültig über den Pass ging. Es sollte für ihn keine Rückkehr geben, bis er das Gold finden würde, das er suchte.93

THAT OTHER LAND

Abbildung 3: THAT OTHER LAND | 1999, 92 x 184, Pigments, casein distemper, cotton

Entleerung

Im Moment der Entleerung deutet nichts nach vorne, nichts nach hinten, nichts deutet irgendwohin, denn das Wesentliche an ihr ist gerade, dass man aus der Welt, also aus Raum und Zeit, herausgerissen wird. Als Orientierung eignet sie sich nicht. Es geht um ein tief religiöses Erlebnis, das nicht unbedingt mit der Religion zu tun hat. Die Religion entdeckt in der Abgeschiedenheit auch die Voraussetzung für eine Öffnung zu Gott hin. Das heisst, sie erkennt in der Entleerung auch schon die darauffolgende Aufladung.

Die Leere

Aber die Leere, wiewohl recht anschaulich, ist nicht fassbar, weil sie sich nur negativ beschreiben lässt. Ein Tisch ist leer, wenn alles darauf entfernt wurde, ein Teller ist leer, wenn das Essen fehlt, ein Papierblatt ist leer, wenn es nicht beschrieben ist, der Himmel ist leer, wenn er wolkenfrei ist. Der Maler vor der weissen Leinwand steht zunächst vor dem Nichts.94

Leere Stellen

Aufteilung und Ausstreuung füllen den leeren Kompositionsgrund. Die Unterlassung der Teilung und der Streuung in einigen Bezirken schafft leere Stellen, die dem Rest gegenüber eine eigene Funktion haben. Sie sind Ruhebereiche, verhaltene, passive Stellen, die den anderen, betonten Partien erst zu voller Wirkung verhelfen. Sie sind analog den monotonen Passagen und Pausen in der Musik, die Steigerung unterstützen oder sie sogar erzeugen können.

Leere Stellen müssen wie andere durchgearbeitet werden, denn sie sind nicht negative Stellen. Nur in den allerseltensten Fällen kann der rohe Grund stehen bleiben und ihre Funktion übernehmen.95

Ma

Ma (ausgesprochen Maah) - ist reine, und tatsächlich, wesentliche Leere zwischen den Dingen. Es ist die Essenz der japanischen Ästhetik, die DNA ihrer Gestaltungsprinzipien. Ma ist das Prinzip vom Potenzial des Raums.96

Das Leere als das Bewegende

Die Ungleichheit, die im Bewußtsein zwischen dem Ich und der Substanz, die sein Gegenstand ist, stattfindet, ist ihr Unterschied, das Negative überhaupt. Es kann als der Mangel beider angesehen werden, ist aber ihre Seele oder das Bewegende derselben; weswegen einige Alte das Leere als das Bewegende begriffen, indem sie das Bewegende zwar als das Negative, aber dieses noch nicht als das Selbst erfaßten.97

Es gab keine Leere

Und schließlich war es diese Oberfläche, auf die seine Forschung sich wandte. Sie bestand aus unendlich vielen Begegnungen des Lichtes mit dem Dinge, und es zeigte sich, daß jede dieser Begegnungen anders war und jede merkwürdig. An dieser Stelle schienen sie einander aufzunehmen, an jener sich zögernd zu begrüßen, an einer dritten fremd aneinander vorbeizugehen; und es gab Stellen ohne Ende und keine, auf der nicht etwas geschah. Es gab keine Leere.98

Nihil

Nihil is the void, where there can be no potentialities.99

Die Formlosigkeit

Farbe ist formlos, wird aber dauernd in Muster und Gestalten gepresst.100

Wenn also das Liebenswerthe nicht die Materie ist, sondern das durch die Form Gestaltete, wenn ferner die Form an der Materie von der Seele stammt und die Seele noch mehr Form und noch liebenswerther, und der Intellect mehr Form als diese und noch weit liebenswerther ist: so muss man die ursprüngliche Natur des Schönen als formlos setzen.101

Keine Formlosigkeit

Es gab ja doch keine Zeit, in der dieses All nicht beseelt war, keine Zeit, da ein Körper existirte ohne Seele, noch gab es Materie zu einer Zeit, da sie nicht geordnet [Formlos] war.102

Nichts

Nichts ist etwas.
} Marcel Duchamp

Selbst ein nicht gestaltetes Stück weisser Leinwand hat in einem Bild eine Funktion und eine Beduetung. Innerhalb eines Bildes gibt es keine Leerstellen oder Nullniveaus. Wenn etwas leer gelassen worden ist, dann hat es genau diese Bedeutung und ist folglich nicht einfach nur nichts.103

Geschaffen aus dem Nichts

Mythische Wesen, so geht die Vorstellung der Aborigines, schufen die bestimmten und durchaus real existierenden Orte und Stätten in den Weiten Australiens aus einem formlosen Nichts.

Stehend auf zu Nichts reduzierten Füssen

Und immer sind es Menschlein. Schüttere Kreaturen mit eng an den Körper gepressten Armen. Ohne Gestik also verharren sie prekär auf ihren zu Nichts reduzierten Füssen. Das Gesicht verhärmt, affenartig und zerstört, und die Augen wie Löcher, schauen sie von unten gegen den Himmel oder blicken auf zum grossen Bruder Zuschauer.

Nichts sehen

Neben all diesen Problemen rund um die Malerei bleibt im Zentrum Degas' wahres Interesse und Anliegen, bleibt das, was seine Kunst ist, beinahe unbeachtet. Es ist die Suche und Sucht nach dem, was nicht stillsteht. Bewegung und Veränderung, Wandel, was immer wieder neu und frisch ist Er will jenen entscheidenden Punkt sehen, wo Regeneration stattfindet, der Augenblick der Erscheinung von Wirklichkeit. Und Degas, der geniale Meister, weiss, dass er dies nicht in den Dingen finden wird. Die immer wiederkehrenden Motive vom Pferderennplatz, vom Ballettsaal, von den sich waschenden Frauen sind höchstens Hinweis oder Metapher, sein ausgefeilt meisterhafter Strich nur die Schrift für die Botschaft, die sich schlecht und recht vielleicht so wiedergeben liesse: Ich sehe bald - bald seh' ich nichts

Benanntes Nichts

Doch was ist diese unsichtbare und doch spürbare Dimension, die sich als gewaltiges Fragezeichen über das menschliche Leben wölbt? Früher assoziierte man sie mit dem Mysterium Gottes. Später bezeichnete man sie – je nach Epoche, Bildung, Geschmack – als Unbegreiflichkeit des Kosmos, Unendlichkeit der Natur, Unbegründbarkeit der Schöpfung, wieder später als Sein oder als Nichts, als Abgrund oder als das Unbewusste. Doch mit welchem Namen man es auch versieht, sein Wesen besteht gerade darin, dass es nicht zu benennen ist, da es sogar die rationale Struktur der Sprache sprengt.104

Vor dem Nichts stehen

Vor dem Nichts stand er; ob Antwort käme?105

In den Tempeln und Kirchen dieser Welt befinden sich auf den Altären Kunstwerke. Eine Religion, die darauf verzichtet, kann nur das Nichts an diese Stelle setzen.106

Nichts oder Alles

Was mir nicht Alles und ewig Alles ist, ist mir Nichts.107

Woher aber weiß ich, daß Dieser es nicht etwa so eingerichtet hat, daß es überhaupt gar keine Erde, keinen Himmel, nichts Ausgedehntes, keine Gestalt, keine Größe, keinen Ort giebt, und daß trotzdem alles dies mir genau so wie jetzt da zu sein scheint?108

Nichts werden

Nichts und alles resümierend findet er, dass die vertretenen Künstlerinnen und Künstler den Stillstand, die Ruhe und das Nichts simulierten, als bedeute für sie Zukunft die kurze Zeit zwischen Leben und Tod, dass für sie nach Abzug all der Obligatorien, wie sie eine Industriegesellschaft fordere, nichts bleibe als Leben und Sterben, Werden und Vergehen, und er zieht daraus als Essenz der Ausstellung den Verzicht auf Utopien überhaupt.

Etwas

Mitteldinge von Etwas und Nichts

Ich hasse sie, wie den Tod, alle die armseligen Mitteldinge von Etwas und Nichts. Meine ganze Seele sträubt sich gegen das Wesenlose. Was mir nicht Alles, und ewig Alles ist, ist mir Nichts.109

Ein bestimmtes Etwas

Wenn es ohne Form ist, so ist es nicht Substanz; denn die Substanz muss ein bestimmtes Etwas sein, jenes aber kann man nicht als ein bestimmtes Etwas auffassen; denn sonst wäre es nicht Princip, sondern nur das bestimmte Etwas, was du von ihm ausgesagt hast.110

Dies ruhige Etwas

Ich erinnere mich deutlich, daß, noch bevor der Eindruck, der meine Augen fesselte, mir irgend zum Bewußtsein gedrungen war, noch ehe ich darüber sann, was dies gelbliche ruhige Etwas sein möchte, ein Unterbewußtsein, wie eine ahnungsvolle Ehrfurcht mich bannte. Aber dann wußte ich es jählings, wie durch einen lauten Zuruf aufgeklärt, und auch ohne daß ich noch Figur und Zeichnung recht unterschied: der Tiger.111

Immerhin Etwas erkennen

Doch warum sollte es nicht dazu gehören? Bin ich es nicht selbst, der ich fast alles bezweifle, der ich aber doch immerhin Etwas erkenne, dies Eine bejahe, alles andere verneine, aber noch mehr erkennen will, und dabei nicht will, daß ich getäuscht werde, der ich mir selbst unwillkürlich vielerlei vorstelle, vieles aber auch empfinde, als käme es von den Sinnen her?112

Jenes Etwas in mir

Es scheint mir aber doch noch – und ich kann mich der Meinung nicht erwehren – daß die körperlichen Gegenstände, deren Bilder sich im Denken gestalten, die von den Sinnen aufgefaßt werden, viel deutlicher erkannt werden als jenes Etwas in mir, das nicht vorstellbar ist.113

Ein Etwas denken

Andere Gedanken haben außerdem noch eine andere Form. Wenn ich z. B. will, wenn ich fürchte, bejahe, verneine, so denke ich mir zwar stets ein Etwas, das diesem Denken zu Grunde liegt, aber ich denke mir noch etwas mehr dabei als ein bloßes Bild von jenem Etwas. Solche Gedanken sind einmal die sogenannten Begehrungen oder Affekte, dann die Urteile.114

Etwas Unsagbares

Etwas Unsagbares umfloß ihre Gestalt. Sie kam sich wie verklärt vor.115

Etwas

Etwas muß dem Menschen heilig sein.116

Etwas wissen

Das Bewußtsein weiß Etwas, dieser Gegenstand ist das Wesen oder das An-sich; er ist aber auch für das Bewußtsein das An-sich; damit tritt die Zweideutigkeit dieses Wahren ein.117

Von einem Etwas im Absoluten

Irgendein Dasein, wie es im Absoluten ist, betrachten, besteht hier in nichts anderem, als daß davon gesagt wird, es sei zwar jetzt von ihm gesprochen worden, als von einem Etwas, im Absoluten, dem A = A, jedoch gebe es dergleichen gar nicht, sondern darin sei alles eins. Dies eine Wissen, daß im Absoluten alles gleich ist, der unterscheidenden und erfüllten oder Erfüllung suchenden und fodernden Erkenntnis entgegenzusetzen – oder sein Absolutes für die Nacht auszugeben, worin, wie man zu sagen pflegt, alle Kühe schwarz sind, ist die Naivität der Leere an Erkenntnis.118

Etwas hinüber heben

Der Isthmus heisst Yarambali, was so viel bedeutet als Etwas hinüber heben, da die Eingeborenen hier ihre Kanuus von einer Seite der Insel nach der anderen zu schaffen pflegen.119

Das Werden

Nichts ist als dieses unmittelbare, sich selbst gleiche, ebenso umgekehrt dasselbe, was das Sein ist. Die Wahrheit des Seins sowie des Nichts ist daher die Einheit beider; diese Einheit ist das Werden.120

Beständiges Werden

Denn wie das Diamantennetz Indras spiegelt die Kunst in jedem Glied die ganze Kette. Zu keiner Zeit gibt es eine endgültige, feste Form. Kunst ist ein beständiges Werden, das dem Seziermesser des Chronisten trotzt.121

Ganz werden

Was der Substanz angehört, gab der Künstler ganz seinem Werke mit, sich selbst aber als einer bestimmten Individualität in seinem Werke keine Wirklichkeit; er konnte ihm die Vollendung nur dadurch erteilen, daß er seiner Besonderheit sich entäußerte, und zur Abstraktion des reinen Tuns sich entkörperte und steigerte. In dieser ersten unmittelbaren Erzeugung ist die Trennung des Werks und seiner selbstbewußten Tätigkeit noch nicht wieder vereinigt; das Werk ist daher nicht für sich das wirklich beseelte, sondern es ist Ganzes nur mit seinem Werden zusammen.122

Das Werden eines neuen Dinges

Er fängt bei den Stellen der stärksten Berührung als bei den Höhepunkten des Werkes an; dort, wo etwas Neues entsteht, setzt er ein und widmet alles Wissen seines Werkzeugs den geheimnisvollen Erscheinungen, die das Werden eines neuen Dinges begleiten.123

Modulation

INFLECTION 8.4

Abbildung 4: INFLECTION 8.4 | 2014 | 83 x 64 cm, Pigmentdruck, Papier | Montage digitalisierter Farbstiftzeichnungen.

Inflection

Ein Wechsel der Kurvatur von Konvex zu Konkav an einem bestimmten Punkt auf einer Kurve.

Moduliertes Licht

In den Bildern des Impressionismus erscheint das freie, unbegrenzte Naturlicht in seiner ganzen Fülle im Bilde gesammelt: als ein endlich/unendliches. Zugleich mit diesem Sich-Sammeln und Nahwerden schlägt das Licht aber in die Verborgenheit des Farbenlichts um. In der Malerei der Gegenwart erreicht uns Licht nur im Mittel der substanziellen Emanation der Farbe, doch werden wir seiner als eines eigenen Faktors nicht gewahr. Diese Botschaften der Farbe sind keine Botschaften des Lichtes. Licht können wir nur als ihre Funktion empfangen. Es fragt sich aber, ob die Farbe auch wesenhaft an die Stelle des Leuchtlichts getreten sei oder ob das Leuchtlicht sich nur in der Farbe verborgen habe. In jedem Falle ist es selbst unsichtbar geworden.124

Moduliertes Schwarz

Schwarz, diese im spanischen Hofzeremoniell wurzelnde (Nicht-)Farbe der Macht, ist geradezu die Signalfarbe Manets, der sie wunderbar zu modulieren weiß…125

Keine Modulation

Die analoge Farbe ist ein Kontinuum, ein nahtloses Spektrum, ein ungeteiltes Ganzes, der Übergang von einer Farbe in die andere. Die digitale Farbe ist vereinzelt und erscheint in getrennten Einheiten. Es gibt keine Mischung oder Modulation, nur Grenzen, Abstufungen und scharfe Kanten. Analoge Farbe heisst Farbe, digitale Farbe heisst Farben.126

Modulation-Formation

Wie aber wäre das Licht in der Malerei sichtbar zu machen? Das Licht im Bild als Wieder-Erscheinen begreifen, als Mattheit gegenüber dem Glanz des wirklichen Lichts. Die Bilder sollen aus sich heraus hell sein. In den Bildern also nicht eine aus dem Geschehen entlehnte Beleuchtungssituation beschreiben. Die Bilder vielmehr als Situationen in einer jeweils aktuellen Beleuchtung begreifen. Sie sollen dabei als Sammlungsfläche für das Umgebungslicht funktionieren, bestenfalls auch als Sammlungsraum, aus dem das Licht - moduliert - wieder in Erscheinung tritt.

BARE AIR

Abbildung 5: BARE AIR | 2003 | 92 x 184 cm, Glaspigmente, Acryl, Baumwolle

Formvariation

Formgrade spielen auch da noch herein, wo Formen wenig verschieden, gleich gross und gleich scharf sind. Eine von ihnen kann die bessere, die andere weniger gut sein. Formgüte in diesem Sinn ist nicht messbar, sie kann nur durch Formgefühl festgestellt werden. Oft entscheiden Feinheiten, für deren höheren oder niedrigeren Wert es keine Begründung gibt.127

Formung

  1. Je weniger das äusserlich Sichtbare der Gegenstände vom Künstler beim Werdensprozess des Bildinhaltes direkt übernommen wird, je tiefer dieses in seine Seele eindringt und je tiefer es aus ihr emposteigt, umso mehr erhält der gegenständliche Inhalt seine Formung durch die Seele.
  2. Je weniger der Bildinhalt kopiert oder konstruiert wird, je mehr er gestaltet ist, desto mehr erhalten Gestaltung und Gestaltungsmittel ihre Formung durch die Seele.128

Es sind Malereien mit natürlichen und gebrannten Erdpigmenten. Auf der Bildfläche kann dies Rohe, das Unbearbeitete, das scheinbar Formlose einen Malprozess evozieren. Aus dem Prozess heraus wiederum wird sich ein erstes Ding bilden. Formung passiert.

Natural law of formation

The seed is the Truth of its own being which this Self-Existence sees in itself, the resultant of that seed of self-vision is the Truth of self-action, the natural law of development, formation and functioning which follows inevitably upon the self-vision and keeps to the processes involved in the original Truth. All Nature is simply, then, the Seer-Will, the Knowledge-Force of the Conscious-Being at work to evolve in force and form all the inevitable truth of the Idea into which it has originally thrown itself.129

FORMATION OF SUBSTANCE

FORMATION OF SUBSTANCE 409

Abbildung 6: FORMATION OF SUBSTANCE 409 | 1994 | 74 x 105, Erdpigmente, Kaseintemperatempera, Papier

Formentwicklung

Die erstaunlichste Demonstration liefert die Formentwicklung in der Natur. Was aus den Anfängen entsteht, lässt sich, wenn man es vorher nicht weiss, nicht ahnen. Legt man eine Anzahl Samenkörner auf den Tisch, so sind si so ähnlich, dass sie gleich genannt werden dürfen, jedenfalls im Vergleich zu dem, was schliesslich aus ihnen ensteht. Jedes Korn bringt ein anderes, vielleicht völlig anderes Ergebnis.130

Permutation

Die Permuation ist die Konsequenz und zugespitzte Weiterführung des Prinzips, von wenigen Ausgangspunkten aus zu zahlreichen, stets neuen Einzelformen zu gelangen.

Nimmt man die Sprache als Sichtbares, als Schrift, so ist das Prinzip der Permutation an ihr buchstäblich abzulesen. Strich und Bogen sin die sehr einfachen Elemente, die, ständig permutiert, nicht nur wechselnde Bedeutung, sondern auch wechselnde Bilder erzeugen.[fn:92 ]

Realisation

Réalisation

MAP MODULATION RÉALISATION | 2014 | Datenmaterial

Abbildung 7: MAP MODULATION RÉALISATION | 2014 | Datenmaterial

Wirklichkeit

Der Realismus beschreibt die Realität nicht, wie sie ist, sondern wie sie von Künstlern psychologisch erlebt wird. Realismus in der Kunst meint daher nicht das Abbild einer Wirklichkeit, sondern die Unzufriedenheit mit der Realität.131

In Wirklichkeit ein Seelenzustand

Tatsächlich handelt es sich bei diesem für die chinesische Kunst so typischen Stil um eine Art der Malerei, die sich zierlicher, zum Teil ineinander verschmolzener Striche und einer subtil abgetönten Tusche bedient, und die vor allem danach strebt, die Schattierungen einer Landschaft in ihren unendlichen Nuancen zu erfassen und die verborgenen Schwingungen von Objekten einzufangen, die in dem unsichtbaren „Atem" schwimmen, von dem das Universum beseelt wird. Was diese Malerei zu übersetzen versucht, ist in Wirklichkeit ein Seelenzustand, insofern dieser immer das Resultat einer langandauernden Meditation ist.132

Abstraktion

Der Weg in die Abstraktion

So ist es bei Wassily Kandinsky zum Beispiel vorstellbar, dass er auf seinem Weg in die Abstraktion eigentlich nur den Entwicklungschritten der kindlichen Zeichenkunst zurückfolgte bis hin zu jenem Ort, wo Ausdruck pur zu finden ist. Dieses Zurückgehen aber ist keinesfalls regressiv. Gerade bei Kandinsky ist ja nachzulesen, wie die Beachtung der Ursprünge der Bildnerei nicht aus Naivität geschah, sondern mit wachem Verstand und hochsensibilierter Geistigkeit, und er kommt zum Schluss: Der Künstler, der sein ganzes Leben in vielem dem Kinde gleicht, kann oft leichter als ein anderer zu dem inneren Klang der Dinge gelangen.

Die Abstraktion malen

Der eigentliche Charakter der Malerei besteht darin, dass sie die optische Wirklichkeit als Farbe und Oberfläche derselben ausser Betracht lässt und nur das ausführt, was die zeichnerische Eigenschaft des Pinsels ermöglicht. Es handelt sich nicht darum, den objektiven Gegenstand darzustellen, sondern darum, die wirklichkeitsfremde Abstraktion oder die subjektive Geistigkeit so auszubilden, dass der äussere Gegenstand im inneren Geist beleuchtet wird. Es handelt sich um das Durchdringen eines Prinzips in der malerischen Darstellung, um das Erreichen eines Symbols in der Ausdrucksweise. Nicht die bunten Gestalten und Formen der Natur sind darzustellen, sondern der geistige Hauch, der Duft, der Klang und andere ähnliche ideelle Elemente der Gestalten.133

Schwarzweiss, diese Abstraktion

Überraschend ist schliesslich auch die Entdeckung, dass die Abbildung in Schwarzweiss, diese Abstraktion, den Schein nicht im geringsten trübt. Ja, die Abbildung in Schwarzweiss ist nach Hiroshi Sugimotos Ansicht sogar notwendig, wenn er sagt, die Farbfotografie sei zu künstlich. Natur und Wirklichkeit könne man damit nicht wiedergeben.

Das Wesen der Abstraktion

Modelle sind vereinfachte Darstellungen der Realität. Um die vereinfachte Darstellung der Realität zu erzeugen, ist es erforderlich, das Reale zu komprimieren. Dieser Vereinfachungsprozess, die Abstraktion, ist wesentlich, um alle Aspekte der Realität zu erfassen, denn die reale Welt kann aufgrund ihrer vielfältigen Komponenten und Interaktionen nicht als Ganzes erfasst werden. Die Abstraktion hilft also, die vielfältigen Erfahrungen einer Entität zu einem zusammenhängenden Eindruck des Ganzen zusammenzufassen.134

Das Blaue

Stehendes Blau

Blau stand zwischen Bäumen, Tier und Dorf.135

Besagtes Blau

Mit besagtem Blau ist das Kristallklare, ein fernes Leuchten, die Transparenz der Lüfte in das Weiss gemalt.

Das Blau im Zenith

Am 23. Januar war das Blau des Himmels um Mittag im Zenith heller, als ich es je in der heißen Zone gesehen. Es war gleich 12 Grad des Cyanometers; die Luft war dabei vollkommen durchsichtig, wolkenlos und auffallend trocken. Sobald der starke Wind von Petare nachließ, stieg das Blau im Zenith auf 16 Grad.136

Blaue Gebiete

In die blauen, weiten Gebiete eintreten, in die Gebiete frei von Schwerkraft, Statik oder Zweckgebundenheit, wo die Räume nicht konstruiert oder festgelegt, sondern imaginierend ausgelegt sind. Wo der Blick weit wandert, wässerige Linien kreuzt, Flächen wie gehaucht quert, dem Leuchten der Blaus hinterher und, das Fokussieren vergessend, rundherum geht.

Weites Blau

Verloren ins weite Blau, blick ich oft hinauf an den Aether, und hinein ins heilige Meer, und mir wird, als schlösse sich die Pforte des Unsichtbaren mir auf und ich verginge mit allem, was um mich ist, bis ein Rauschen im Gesträuche mich aufweckt aus dem seligen Tode, und mich wider Willen zurückruft auf die Stelle, wovon ich ausging. Meinem Herzen ist wohl in dieser Dämmerung. Ist sie unser Element, diese Dämmerung? Warum kann ich nicht ruhen darinnen?137

Tiefblau

Die Landschaft glühte in Farben, die einen Maler in Verzweiflung bringen konnten. Tief blau war der Himmel, aber noch viel tiefer blau war die See, hellglänzend besäumt von der weissen Schaumlinie der Brandung, die sich an den Kanten der Korallenriffe brach, und innerhalb dieser, über den seichteren Stellen der Riffe violette, purpurne und smaragdene Tinten.138

Fernes Blau

An solchen Tagen scheint der Himmel unermesslich hoch zu sein. In dem durchsichtigen Luftraum, der ihn von der Erde trennt, spürt man vom Norden her eine klare Kälteschicht von dunkelblauer Färbung einströmen. Farbtöne, die aus grosser Entfernung kommen, strahlen überklar, durchdringend hell.139

Unergründliches Blau

Wie ist das Blau zu malen? Die Forderungen lauten: Die Oberfläche des Farbauftrags aufheben. Hineinarbeiten des Blaus in den Bildgrund, es darin einbetten, einsinken lassen und vor allem; das Blau nicht in sich selber einsperren, durch kompakten, undurchsichtigen Farbauftrag etwa. Durch unergründlichen Farbauftrag, die Unergründlichkeiten der Blaus fördern.

Der Horizont

Stets teilt der Horizont das Bild in zwei Hälften, eine dunklere unten, das Meer und eine hellere oben, der Himmel.

Der natürliche Horizont

Das gilt insbesondere für das natürliche Phänomen des Horizonts, das ja kein blosses Faktum ist, sondern eine virtuelle Schwelle, die unsere Sicht zugleich begrenzt und öffnet. Eine wahrnehmungsunabhängige, eine objektive Existenz an sich besitzt er bekanntlich nicht.140

Am Horizont

AT THE RANGE OF THE SITE

Abbildung 8: AT THE RANGE OF THE SITE | 2011 | Schwarzweißfotografie | Foto vom Horizont des Ortes.

Über dem Horizont

Ein Blick in die Höhe. Über dem Horizont ist noch viel Raum, aber er ist von einer anderen Beschaffenheit als dort, wo die Füsse sind, immateriell, transparent, ohne Anfang und ohne Ende, beinahe auch ohne Oben und Unten, schwebend zwischen den Koordinaten der Fixierung.

Kein Horizont

Einzig der Himmel hatte keinen Horizont.141

Die schwüle Atmosphäre war trübe und düster, und eine dunkle Wolkenwand überlagerte den Horizont in der Richtung, in der er liegen musste, so dass wir berechtigt waren, von den höheren Punkten aus, die eine weitere Umschau gestatteten, doch endlich ein Anzeichen von ihm zu erhalten. Aber keine Spur war zu entdecken.142

Ein Schein am Horizont

Man wird nun jenes Atmosphärische zwischen dem Licht als physikalischem Gegenstand und der Helle als spürbarer Atmosphäre je nach Bedarf Licht oder Helle nennen oder auch Schein, Schimmer, Glanz, Beleuchtung oder ähnliches. Zu denken ist an Beschreibungsweisen wie: Ein Schein breitete sich am Horizont aus.143

Der leuchtende Horizont

Der Horizont leuchtet in einem überirdisch reinen Licht, er scheint dem Auge die Fernen langer Jahre eines ganzen Lebens zu erschliessen. Man könnte die dünne Luft kaum ertragen, wären diese Augenblicke am Ende der kurzen Herbsttage vor dem Einfall der rasch niedersinkenden Dämmerung nicht von so kurzer Dauer.144

Im Nordosten wölbte sich, drängte sich neblig, wuchs hüglig, ein Lichtdunst über den Horizont; bald würde der Mond aufgehen.145

Schein

Ungetrübter Schein

Tatsächlich wird ein Betrachter, der mit der Idee Hiroshi Sugimotos nicht vertraut ist, zunächst erstaunt vor diesen Fotografien stehen und, zwar eine Seltsamkeit ahnend, finden, solche Naturnähe nie gesehen zu haben. Sugimotos Absicht funktioniert dabei umso besser, je wilder, je exotischer und je historischer die Szenerie ist. Durch die technisch perfekte Aufbereitung in der Fotografie, dem Medium mit dem Anspruch unverbrüchlicher Wirklichkeitstreue, erscheint sie erst recht als realistisch. Überraschend ist schliesslich auch die Entdeckung, dass die Abbildung in Schwarzweiss, diese Abstraktion, den Schein nicht im geringsten trübt. Ja, die Abbildung in Schwarzweiss ist nach Hiroshi Sugimotos Ansicht sogar notwendig, wenn er sagt, die Farbfotografie sei zu künstlich. Natur und Wirklichkeit könne man damit nicht wiedergeben.

Richtig scheinen

Im Kunstwerk muss der Gegenstand nicht richtig sein, sondern richtig scheinen. Wenn er richtig ist, aber falsch scheint, ist es falsch.146

Die Erscheinung

âkâsha, Erscheinung. Grundbedeutung der Wurzel kâsh, Licht, Schein; in Ableitungen und Zusammensetzungen: erschauen, sichtbar werden, zutage treten, erscheinen.147

Die Erscheinung ist das Entstehen und Vergehen, das selbst nicht entsteht und vergeht, sondern an sich ist, und die Wirklichkeit und Bewegung des Lebens der Wahrheit ausmacht.148

Nun, der Gegenstand unserer Suche war nur eine sofort verschwundene Erscheinung, ein Ereignis, das keinesfalls wiederholt noch, infolgedessen, bestätigt werden wird, ein enttäuschender Funke in der Nacht!149

Er will jenen entscheidenden Punkt sehen, wo Regeneration stattfindet, der Augenblick der Erscheinung von Wirklichkeit.

Dann bestätigt das in Erscheinung gerufene und beobachtete Objekt sichtbar die Wahrheit der Idee.150

Reine Erscheinung

Je mehr der Charakter eines Materials zurücktritt oder zum Verschwinden gebracht wird, desto mehr tritt die Farbe als blosse oder reine Erscheinung hervor.

Durchschauen der Erscheinung

Sinnliche Erscheinung ist Ausdruck deines seelischen Verlangens. Sittlichkeit ist Durchschauen der Erscheinung.151

Ursprüngliche Erscheinung

Was aber zuerst und ursprünglich in die Erscheinung tritt, dadurch dass es Form und Anschauung der reinen Vernunft ist, ist eben dadurch auch wundervoll anzusehen.152

Wieder-Erscheinen

Dem Licht auch jenseits seiner Erscheinung als Färbung Achtung verschaffen. Das Licht im Bild als Wieder-Erscheinen begreifen, als Mattheit relativ zum Glanz der Wirklichkeit.

Das Weisse

Das Weiss des Grundes

Das Weiss des Grundes taucht das Bild in eine Atmosphäre, es soll die gewollte Stimmung schaffen.

Schneeweiss

Schneeweiss ist undefinierbar.153

Verdichtung

Verdichtung, nicht Anhäufung

Mit Akkumulierungen der Farbschichten arbeiten. Nicht Anhäufung von Farbe ist dabei das Ziel, sondern die Verdichtung. Nicht Oberflächenfarbe anstreben, sondern durchsichtige Farbigkeit; mit der Absicht, daraus möglichst geklärte Bilder zu entwickeln.

Verdichtung im wenig signifikanten Feld

Während ich anfänglich die Linien tatsächlich als planerisch präzise Markierungen, als stringente Zeichnung einer Vorstellung sah, so veränderte sich meine Ansicht dessen bald dahin, die Linien mehr als Verdichtung in einem wenig signifikanten Feld sich artikulieren zu lassen. Sie sollten nicht nur Grenze zweier Flächen sein oder eine Form umschreiben. Vielmehr sollten sie jenen übergeordneten oder untergründigen Feldern als Gleichwertiges eingearbeitet sein.

Verdichtung des Moments

Verschiedene Zeitaspekte werden im bildlichen Geflecht der Selbstporträts zusammengeführt, fügen sich in die materielle Struktur des Bildes ein prägen somit seine Medialität. Es geht also in der Darstellung um eine Verdichtung - oder auch Kondensierung - von Momenten der paradoxen Situation des sich im Akt des Malens Selbstdarstellens.154

Dichte

Auf einer viereckigen Leinwand findet sich eine einzige geschwungene Linie. Diese minimale Geste definiert den gesamten Raum, der gegeben ist. Es ist erstaunlich, welche Dichte und Intensität allein dadurch erzeugt werden kann, dass man innerhalb eines Rahmens ein Figur formiert.155

Das Rauhe aber und Glatte und Trockene und Dichte können nicht recht Qualitäten genannt werden, denn nicht durch die Abstände der Theile von einander und die nahe Verbindung entsteht das Dünne und das Dichte und die Rauheit, auch nicht überall aus der Ungleichheit oder Gleichheit der Lage; wenn aber auch aus diesen, so hindert nichts, sie auch als Qualitäten anzusehen.156

Entfaltung

Und die Einsicht in die Kräfte, die zur Entfaltung drängen, hilft ihrerseits diesen Kräften, sich zu entfalten.157

Entfaltung ist in diesem Sinne eine Anreicherung, da sie jeweils, wie wir noch sehen werden, mit einem Dimensionsgewinn verbunden ist; sie ist aber gleichzeitig auch eine Verarmung, da sich die Distanz zum Ursprung vergrössert.158

In ewiger Entfaltung

An Stätten ohne Zahl - in endlosen Räumen - zahllose Stufen ewiger Entfaltung von Seele zu Sinnen, von Sinnen zu Seele.159

Meisterschaft

Um diese charakteristischen Eventualitäten in Malerei umzusetzen, um ihnen im Malprozess freien Raum zu geben, ist ein strukturiertes handwerkliches Vorgehen nötig. Um so mehr, als die Wetter-Malerei spontan sein soll, sich im Augenblick entfalten will, und sich im aktuellen Tun ausbilden soll. Also wurden die handwerkliche Vorgehensweise und die konstruktiven Belange eruiert, erprobt, und eingeübt. Dies alles im Hinblick darauf, durch eine gewisse Meisterschaft des Handwerks während des Malens jene Freiheit zu haben, das Gemälde und das Bild in alle Richtungen zu entwickeln.

Die grosse Meisterschaft

Der grosse Meister vermag aber dennoch sich zu beherrschen, gewissermassen wie mit Radar seine Handlungen zu lenken. Sowohl die Entstehung des Inhaltes, als auch die Verwirklichung im Bilde geschieht dann durch die Vereinigung von grösster Freiheit mit strengster Beherrschung. Aus dieser schwer zu erreichbaren Vereinigung entsteht die hohe Potenz eines Kunstwerkes. Realität der Materie und die Freiheit des Ewigen werden eins.160

Vollendung

Was jetzt nicht die Vollendung erreicht, wird sie bei einem künftigen Versuch erreichen, oder bei einem abermaligen; vergänglich ist nichts, was die Geschichte ergriff, aus unzähligen Verwandlungen geht es in immer reiferen Gestalten erneuet wieder hervor.161

Für das leibliche Sehen nun kommt die Fülle von der sinnlichen Welt und gleichsam die Vollendung, für das Sehen des Geistes aber bringt das Gute die Erfüllung.162

Fußnoten:

1

Max Buchner, Reise durch den Stillen Ozean

2

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 1

3

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

4

Gottfried Boehm, Matteo Burioni (Hg.), Der Grund - das Feld des Sichtbaren

5

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

6

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

7

Waldemar Bonsels, Indienfahrt

8

Ernst Cassirer, Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie

9

Gottfried Boehm, Matteo Burioni (Hg.), Der Grund - das Feld des Sichtbaren

10

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

11

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

12

I Ging, Das Buch der Wandlungen

13

Max Buchner, Reise durch den Stillen Ozean

14

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

15

Theo van Doesburg, Film als reine Gestaltung (1929). In: Christian Kiening, Heinrich Adolf (Hg.), Der absolute Film, Dokumente der Medienavantgarde (1912—1936)

16

Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart

17

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

18

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

19

Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin

20

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

21

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

22

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

23

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

24

Michel Fattal, Bild und Weltproduktion bei Plotin. Eine Kritik des gnostischen Bildes

25

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

26

Jacques Le Rider, Farben und Wörter: Geschichte der Farbe von Lessing bis Wittgenstein

27

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

28

Plotinus, The Enneads

29

Jacques Le Rider, Farben und Wörter: Geschichte der Farbe von Lessing bis Wittgenstein

30

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

31

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

32

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

33

Gernot Böhme, Anmutungen: über das Atmosphärische

34

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 1

35

Walter Oscar Grob, Einführung in die durchschauende Kunstuntersuchung

36

James Joyce

37

Cézanne, Metamorphosen, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Ausstellungskatalog

38

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

39

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

40

Gustave Flaubert, Salambo, Ein Roman aus Alt-Karthago

41

Max Brod, Über die Schönheit häßlicher Bilder

42

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

43

Max Brod, Über die Schönheit häßlicher Bilder

44

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

45

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

47

Andreas Beyer, Danièle Cohn (Hrsg.), Die Kunst denken, Zu Ästhetik und Kunstgeschichte

48

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

49

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

53

Andreas Beyer, Danièle Cohn (Hrsg.), Die Kunst denken, Zu Ästhetik und Kunstgeschichte

54

Jacques Le Rider, Farben und Wörter: Geschichte der Farbe von Lessing bis Wittgenstein

55

Herwardt Walden, Einblick in Kunst

56

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

57

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

58

Konrad Paul Lissmann, Schönheit

60

Konrad Paul Lissmann, Schönheit

61

Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik

62

Frangois Cheng, Fülle und Leere, Die Sprache der chinesischen Malerei

63

Heinrich Heine, Die Harzreise

64

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

65

René Descartes, Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie

66

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band 2

67

David Batchelor, Chromophobie: Angst vor der Farbe

68

DEFINITION NOT FOUND.

69

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

70

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

71

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

72

Ernst Cassirer, Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie

73

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

74

Gottfried Benn, Gehirne, Novellen

75

Frangois Cheng, Fülle und Leere, Die Sprache der chinesischen Malerei

76

Gottfried Boehm, Sebastian Eigenhofer, Christian Spies (Hg.) Zeigen, Die Rhetorik des Sichtbaren

77

Gottfried Boehm, Sebastian Eigenhofer, Christian Spies (Hg.) Zeigen, Die Rhetorik des Sichtbaren

78

Aristoteles, Über die Dichtkunst

79

Max Brod, Über die Schönheit häßlicher Bilder, Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit

80

Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder

81

Max Brod, Über die Schönheit häßlicher Bilder, Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit

82

Gustave Flaubert, Madame Bovary

83

Gustave Flaubert, Madame Bovary

84

Jacques Le Rider, Farben und Wörter: Geschichte der Farbe von Lessing bis Wittgenstein

85

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 3

86

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

87

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 2

88

Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin

89

Max Brod, Über die Schönheit häßlicher Bilder, Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit

90

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

91

Shih-t‘ao, K‘ukua Hoshang Yulu

92

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 3

93

Jack London, The complete short stories

94

Boris H. Kleint, Bildlehre - Der sehende Mensch

95

Boris H. Kleint, Bildlehre - Der sehende Mensch

96

Alex Kerr, Lost Japan

97

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

98

Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin

99

Sri Aurobindo, The Life Devine

100

David Batchelor, Chromophobie: Angst vor der Farbe

101

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

102

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

103

Ralf Simon, Der poetische Text als Bildkritik

105

Gottfried Benn, Gehirne, Novellen

106

Walter Oscar Grob, Einführung in die durchschauende Kunstuntersuchung

107

Friedrich Hölderlin, Hyperion

108

René Descartes, Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie

109

Friedrich Hölderlin, Hyperion

110

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

111

Waldemar Bonsels, Indienfahrt

112

René Descartes, Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie

113

René Descartes, Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie

114

René Descartes, Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie

115

Gustave Flaubert, Madame Bovary

116

Ernst Cassirer, Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie

118

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

119

Max Buchner, Reise durch den Stillen Ozean

120

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften

121

Kakuzo Okakura, Die Ideale des Ostens

122

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

123

Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin

124

Wolfgang Schöne, Über das Licht in der Malerei

126

David Batchelor, Chromophobie: Angst vor der Farbe

127

Boris H. Kleint, Bildlehre - Der sehende Mensch

128

Walter Oscar Grob, Einführung in die durchschauende Kunstuntersuchung

129

Sri Aurobindo, The Life Devine

130

Boris H. Kleint, Bildlehre - Der sehende Mensch

131

Boris Groys, Wirklichkeit ist, woran wir scheitern

132

Frangois Cheng, Fülle und Leere, Die Sprache der chinesischen Malerei

133

?

135

Gottfried Benn, Gehirne, Novellen

136

Alexander von Humboldt, Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, Band 2

137

Friedrich Hölderlin, Hyperion

138

Max Buchner, Reise durch den Stillen Ozean

139

Claude Simon, Georgica

140

Gottfried Boehm, Wie Bilder Sinn erzeugen

141

Andrej Bitow, Mensch in Landschaft

142

Max Buchner, Reise durch den Stillen Ozean

143

Gernot Böhme, Anmutungen: über das Atmosphärische

144

Claude Simon, ?

145

Arno Schmidt, ?

146

Walter Oscar Grob, Einführung in die durchschauende Kunstuntersuchung

147

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

148

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phaenomenologie des Geistes

149

Vladimir Jankélévitch, Béatrice Berlowitz, Irgendwo im Unvollendeten

150

Sri Aurobindo, Die Synthese des Yoga

151

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

152

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

153

Derek Jarman, Chroma

154

Fabiana Cazzola, Im Akt des Malens, Aspekte von Zeitlichkeit in Selbstporträts der italienischen Frühen Neuzeit

155

Ralf Simon, Der poetische Text als Bildkritik

156

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

157

Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart

158

Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart

159

Omar Al Raschid Bey, Das hohe Ziel der Erkenntnis

160

Walter Oscar Grob, Einführung in die durchschauende Kunstuntersuchung

161

Novalis, Hymnen an die Nacht

162

Plotin von Pokphtrius, Die Enneaden

Author: Wo keine Quellenangabe: Paul Zoller

Date: in Arbeit